Natürlich gärtnern – Stopp Glyphosat
22.06.2025 | A. R. |Der Natur zu helfen, was gibt es Schöneres? Das natürliche Gärtnern zu stärken und gefährliches, falsches Handeln zu unterlassen. Deshalb gibt es diesen Artikel (und KI dürfte dabei mithelfen).
Rechtliche Lage und Zulassung
Der Einsatz von glyphosathaltigen Unkrautvernichtern wie Roundup im Haus- und Kleingarten ist in Deutschland stark eingeschränkt und soll grundsätzlich vermieden werden[17][16].
Die Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung wurde 2021 angepasst: Glyphosat ist für Haus- und Kleingärten verboten, allerdings gilt das Verbot erst, wenn die Zulassungen der jeweiligen Produkte auslaufen. Bis dahin sind einige Produkte noch im Handel erhältlich, aber die Tendenz geht klar in Richtung vollständiges Verbot[16][17][21]. Nur Pflanzenschutzmittel mit dem Hinweis „Anwendung durch nichtberufliche Anwender zulässig“ dürfen im Haus- und Kleingarten verwendet werden, und auch nur in den zugelassenen Anwendungsgebieten[19]. Die Anwendung auf befestigten Flächen wie Wegen, Garagenzufahrten oder Stellplätzen ist grundsätzlich verboten und kann mit Bußgeldern geahndet werden. Ausnahmen sind nur mit spezieller Genehmigung möglich[19].
Umwelt- und Gesundheitsgefahren
Glyphosat ist ein Totalherbizid und wirkt nicht nur gegen „Unkraut“, sondern schädigt auch Blühpflanzen, Wildkräuter und Gräser, die wichtige Futterquellen für Insekten und Vögel sind[16][18].
Besonders Amphibien wie Frösche sind extrem empfindlich gegenüber Glyphosat. Schon geringe Mengen können zu Missbildungen oder hohen Sterberaten bei Kaulquappen führen[18].
Studien zeigen, dass glyphosathaltige Herbizide auch für Menschen schädlich sein können, indem sie die Zellteilung, das Hormonsystem und sogar die Krebsentstehung beeinflussen[18][20].
Die Kombination von Glyphosat mit anderen Stoffen wie Tallowamin (enthalten in manchen Roundup-Produkten) kann die Giftigkeit weiter erhöhen und zu Schleimhautreizungen oder krebserregenden Effekten führen[20].
Sicherheitsvorschriften bei Anwendung
Wer noch zugelassene glyphosathaltige Mittel verwendet, muss Schutzausrüstung tragen: lange Kleidung, Einweghandschuhe (mindestens Schutzstufe G1), festes Schuhwerk und ggf. Augenschutz[19].
Nach der Anwendung sollten Kleidung und Schutzausrüstung separat gewaschen werden[19].
Die Gebrauchsanweisung ist genau zu beachten, um Risiken für Mensch und Umwelt zu minimieren[19].
Empfehlung und Alternativen
Umwelt- und Naturschutzverbände wie NABU und BUND Naturschutz raten dringend vom Einsatz von Roundup im Garten ab[16][18][20].
Mechanische Methoden (z. B. Hacke), Mulchen oder das Stehenlassen von Wildkräutern sind umweltfreundliche Alternativen zur chemischen Unkrautbekämpfung[18].
Viele vermeintliche „Unkräuter“ sind wichtige Futterpflanzen für heimische Insekten und Schmetterlinge[18].
Ergo: Gartenbesitzer in Deutschland sollten auf glyphosathaltige Mittel wie Roundup verzichten – aus rechtlichen, ökologischen und gesundheitlichen Gründen. Wer noch Restbestände besitzt, muss sich streng an die gesetzlichen Vorgaben halten. Die Zukunft im Garten muss giftfrei und naturnah sein.[16]17[18][20]. Weitere Anmerkungen: Der Kauf von Monsanto durch Bayer im Jahr 2016 / 2018 für rund 63 Milliarden US-Dollar gilt im Rückblick als eine der problematischsten Übernahmen der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Monsanto war bereits vor der Übernahme wegen des Unkrautvernichters Glyphosat (Roundup) und seines Images als "meistgehasstes Unternehmen der Welt" stark umstritten. Insgesamt hat Bayer / Monsanto bisher rund 10 Milliarden US-Dollar für Glyphosat-Prozesse gezahlt. Im Januar 2024 wurde Bayer in einem Glyphosat-Prozess zu einer Rekordstrafe von 2,25 Milliarden US-Dollar verurteilt24. Über 60.000 bis 67.000 Klagen sind weiterhin anhängig24.
Weitere Anmerkungen zu Glyphosat-Herbizide: Gesundheit, Umwelt und Geschichte
Glyphosat im menschlichen Körper
Glyphosat gelangt über verschiedene Wege in den menschlichen Körper: durch Rückstände in Lebensmitteln, Trinkwasser, Luft und direkten Kontakt, besonders bei Landwirten und Feldarbeitern[7]. Rückstände lassen sich im Urin und in zahlreichen Lebensmitteln nachweisen[7][8].
Veränderung des Darmmikrobioms
Studien zeigen, dass Glyphosat bereits in geringen, als unbedenklich eingestuften Mengen die Darmflora beeinflusst und das Gleichgewicht zwischen gesundheitsfördernden und krankheitsfördernden Bakterien stören kann[2][9][11]. Dies kann zu einem Anstieg entzündlicher Erkrankungen, Übergewicht und weiteren Gesundheitsproblemen führen[11][6].
Karzinom-Ergebnisse in Tierversuchen
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO stufte Glyphosat 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ für den Menschen ein, basierend auf Tierversuchen, bei denen Glyphosat Krebs verursachte[1][6][2]. In aktuellen und früheren Tierversuchen wurde bei Nagern (Ratten und Mäusen) nach Glyphosat-Exposition ein signifikanter Anstieg verschiedener Tumorarten festgestellt, darunter Leukämien (Blutkrebs), Nieren-, Leber-, Haut- und Schilddrüsentumore sowie bösartige Lymphome[12][13][14]. Eine Metastudie der Universität Washington fand bei Menschen mit Glyphosat-Exposition ein um 41 % erhöhtes Risiko für Non-Hodgkin-Lymphom[5].
Artensterben
Glyphosat trägt nachweislich zum Artensterben bei. Besonders betroffen sind Insekten wie Bienen, die nach Kontakt mit Glyphosat Orientierungsprobleme bekommen, was die Überlebensfähigkeit ganzer Völker gefährdet[8]. Die Verringerung der Artenvielfalt betrifft auch andere Tiere und Pflanzen, da Glyphosat das Mikrobiom in Böden und Gewässern schädigt[6][8].
Verunreinigung von Biofeldern
Glyphosat kann durch Abdrift und Kontamination auch auf Biofeldern gefunden werden, wodurch die ökologische Landwirtschaft beeinträchtigt wird. Rückstände finden sich in Lebensmitteln, die eigentlich als „bio“ gelten sollten[7][8].
Rolle des Erfinders Monsanto im Vietnamkrieg
Monsanto war einer der Hersteller von „Agent Orange“, einem Entlaubungsmittel, das im Vietnamkrieg von den USA eingesetzt wurde und schwere Gesundheitsschäden und Umweltschäden verursachte (Agent Orange ist für Hunderttausende, wenn nicht Millionen von schweren Krankheits- und Behinderungsfällen verantwortlich, die in vielen Fällen zum Tod führten[15]). Glyphosat wurde später von Monsanto als Wirkstoff für das Herbizid „Roundup“ entwickelt[7].
Erkennungsmerkmale absterbender Pflanzen durch Glyphosat:
Absterbende Pflanzen nach Glyphosat-Anwendung erkennt man vor allem an einer fortschreitenden Gelbfärbung der Blätter, gefolgt von braunen, abgestorbenen Stellen (Nekrosen), dem vollständigen Verwelken und letztlich dem kompletten Absterben der gesamten Pflanze einschließlich der Wurzeln.
Zusammengefasst
Glyphosat ist weltweit das meistverwendete Herbizid. Es steht im Verdacht, das Darmmikrobiom zu schädigen, das Krebsrisiko zu erhöhen, das Artensterben zu beschleunigen und auch in Biofeldern Rückstände zu hinterlassen. Die Rolle von Monsanto, sowohl als Glyphosat-Entwickler als auch als Hersteller von Agent Orange, ist historisch und ethisch sehr bedenklich[1][2][6][7][8][9][11]. Es ist sehr verständlich, dass Umweltverbände und Teile der Politik ein vollständiges Verbot von Glyphosat fordern und doch setzen sich bislang immer wieder wirtschaftliche und rechtliche Argumente durch. Deshalb machen Sie mit ihren Verhalten das Richtige. Stärken Sie Bio, stärken Sie naturkluges Verhalten. Wer weiß, wie Politik und Lobbyismus funktioniert, der wartet nicht auf die Lösungen der Politik. Das größte Artensterben aller Zeiten, läuft ja, dank diesen Menschen und Entscheidungen!
Quellen und Einzelhinweise:
[1] https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/glyphosat-306.html
[2] https://www.bund.net/umweltgifte/glyphosat/
[3] https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/glyphosat-auswirkung-langfristig-schaeden-gehirn-gesundheit-alzheimer-100.html
[4] https://www.bayer.com/de/de/hsdf-ist-glyphosat-krebserregend
[5] https://www.boell.de/de/2022/01/12/pestizide-schwere-folgen-fuer-die-gesundheit
[6] https://www.gen-ethisches-netzwerk.de/anbau/260/glyphosat-risiko-fuer-lebenswichtige-mikroorganismen
[7] https://greenpeace.at/hintergrund/glyphosat/
[8] https://www.dorispaas.de/glyphosat
[9] https://www.dw.com/de/glyphosat-ver%C3%A4ndert-darmflora-bayer-und-monsanto-wirkung-bekannt/a-44091947
[10] https://www.junga-klare-quelle.de/info/Glyphosat.html
[11] https://about.cotonea.de/news/glyphosat-auch-als-unbedenklich-eingestufte-dosis-veraendert-die-darmflora.html
[12]https://taz.de/Neue-Tierversuche/!6093991/
[13] https://pan-germany.org/pestizide/neuer-bericht-offenbart-beweise-fuer-den-zusammenhang-zwischen-glyphosat-und-krebs-in-laufender-eu-bewertung-verworfen/
[14] https://de.wikipedia.org/wiki/Glyphosat
[15] https://www.deutschlandfunkkultur.de/agent-orange-im-vietnamkrieg-der-groesste-chemie-angriff-100.html
[16] https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflege/giftfrei/20729.html
[17] https://www.bmel.de/SharedDocs/FAQs/DE/faq-glyphosat/FAQ-glyphosat_List.html
[18] https://www.gruenundgloria.de/kein-roundup-im-garten-zum-schutz-von-frosch-und-mensch/
[19] https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/04_Pflanzenschutzmittel/02_Verbraucher/03_HausKleingarten/psm_HausKleingarten_node.html
[20] https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflege/giftfrei/14799.html
[21]
https://www.landkreis-miesbach.de/Bauen-Umwelt/Natur-und-Umwelt/Glyphosatfreier-Landkreis/
[22] https://agrar.bayer.de/Agrar%20Magazin/Roundup
[23] https://www.lfl.bayern.de/ips/unkraut/284770/index.php
[24] https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/pharmakonzern-milliardenstrafe-in-glyphosat-prozess-setzt-bayer-aktie-unter-druck-/30267534.html